Trump wertet Freilassung von US-Bürgern als gutes Omen für Gipfel  

  10 Mai 2018    Gelesen: 349
Trump wertet Freilassung von US-Bürgern als gutes Omen für Gipfel
 

Washington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump wertet die Freilassung von drei US-Bürgern aus Nordkorea als gutes Omen für das geplante Gipfeltreffen zwischen ihm und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Trump dankte Kim für die Freilassung der Männer nach mehrjähriger Gefangenschaft. “Wir fangen neu an”, sagte Trump, der in der Nacht zu Donnerstag mit seiner Frau Melania eigens zu einem Militärflughafen in der Nähe von Washington gekommen war, um die Freigelassenen persönlich zu begrüßen. Kim zeige, dass er in die Wirklichkeit zurückkehren wolle. Er hoffe, dass es bei ihrem Treffen in wenigen Wochen zu einem Durchbruch kommt. “Ich denke, wir haben die Chance, etwas wirklich Bedeutungsvolles zu erreichen.”

Details zu dem geplanten Gipfel, der Ende Mai oder Anfang Juni stattfinden soll, stehen noch aus. Sie sollen nach US-Angaben bis zum Wochenende bekanntgegeben werden. Zuletzt kristallisierte sich US-Regierungskreisen zufolge Singapur als wahrscheinlicher Ort heraus.

Mit der Freilassung der letzten US-Gefangenen in Nordkorea wurde ein weiteres Hindernis für das Treffen aus dem Weg geräumt. Bei den Männern handelt es sich um zwei Dozenten der aus dem Ausland finanzierten Universität für Wissenschaft und Technologie in Pjöngjang sowie einen Missionar. Bei einer Zwischenlandung in Alaska dankten sie der US-Regierung, Präsident Trump und Außenminister Mike Pompeo für ihre Freilassung. Er sei sehr unterschiedlich behandelt worden, sagte Kim Dong-chul, der 2015 verhaftet und 2016 zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war. “Im Großen und Ganzen musste ich viel arbeiten. Wenn ich krank wurde, wurde ich etwas behandelt.” Nordkorea hatte den Männern “feindselige Aktionen” gegen die Regierung oder Staatsgefährdung vorgeworfen.

TRUMP WILL SANKTIONEN GEGEN NORDKOREA DENNOCH BEIBEHALTEN

Pompeo war zur Vorbereitung des Gipfels bereits zum zweiten Mal binnen sechs Wochen nach Nordkorea gereist. Kim ordnete dabei die Freilassung der US-Bürger an, so dass Pompeo die drei Männer in seiner Maschine mit nach Hause nehmen zu konnte. Südkorea forderte den Norden auf, nun auch sechs Südkoreaner freizulassen. Das würde die Bemühungen um eine Versöhnung zwischen beiden koreanischen Staaten befördern und wäre dem Frieden auf der Halbinsel dienlich, hieß es.

Für Trump kommt die Freilassung zu einem günstigen Zeitpunkt. Außenpolitisch hat er sich mit seiner Entscheidung, das Atomabkommen mit dem Iran aufzukündigen, international ins Abseits manövriert. Die jüngsten Entspannungen auf der koreanischen Halbinsel schreibt er jedoch seiner Politik des maximalen Drucks zu, die er auch gegen den Iran anwendet. Die Sanktionen gegen Nordkorea will er trotz der Entspannungssignale vollständig aufrecht erhalten, bis das Land konkrete Schritte zur Denuklearisierung unternimmt. Ob Pompeo bei seinem Besuch bei dieser Frage Fortschritte erzielte, ist unklar.

Für den Fall einer vollständigen atomaren Abrüstung machten sich China, Japan und Südkorea für internationale Hilfszusagen an Nordkorea stark. Zugleich warnte Japan nach dem Treffen mit Südkorea und China am Mittwoch davor, den Druck auf Nordkorea zu früh zu reduzieren. Erst müssten den Ankündigungen auch Taten folgen. Südkorea kündigte an, mit China Eisenbahnprojekte ausloten, um beide Länder mit einer Strecke durch Nordkorea zu verbinden. Auch Russland hat bereits Bereitschaft zur Beteiligung an Infrastrukturprojekten auf der koreanischen Halbinsel bekundet. Dabei geht es um trilaterale Projekte wie den Ausbau der Bahn-, Gas- und Strominfrastruktur zwischen den beiden koreanischen Staaten.


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